Schluss mit Stress: Meine Strategien für einen souveränen Alltag

Schluss mit Stress: Meine Strategien für einen souveränen Alltag

Jutta Gründler ist u.a. Buteyko-Atemcoach, Pranayama & Breathwork Teacher, Ayurveda Lifestyle Coach und Yogalehrerin. Mit ihrer Blogparade macht sie folgenden Aufruf: Schluss mit Stress: Deine Strategien für einen souveränen Alltag. Das Thema interessiert und beschäftigt mich ebenfalls sehr.

In meinem Artikel werde ich nicht näher auf die Stresssymptomatik eingehen, woher unser aller Stress kommt und wohin uns das führt. Ich schreibe über meinen eigenen Methoden und Erfahrungen. Vielleicht ist ja auch für dich etwas dabei, was du gerne einmal ausprobieren möchtest und was dir erlaubt, im Alltag ein wenig souveräner mit deinem Stresserleben umzugehen.

Raus aus der Situation

Manchmal stecke ich Situationen fest, in denen es für mich keinen anderen Weg gibt, als zu flüchten, zum Beispiel wenn ich mich ärgere oder etwas ungerecht ist. Ich spüre förmlich, wie mein Körper Energie freisetzt. Jedes weitere Wort würde das Feuer nur noch mehr anfachen. Am Ende ist mehr zerbrochen als gewonnen. Also raus aus der Situation. Manchmal ist der rettende Ort die Toilette, der Garten, mein Auto. Sobald sich meine Gedanken und mein System wieder beruhigt haben, kehre ich zurück. Meistens habe ich dann einen anderen Blickwinkel einnehmen können, kann mich entschuldigen oder gehe wieder in den Austausch.

Bewegung als Meditation

Über Meditation und deren Nutzen ist schon geschrieben worden, deshalb werde ich auf diesen Punkt hier nicht näher eingehen. Ich habe den Wert von Meditation vor fast 20 Jahren kennengelernt und meditiere seitdem regelmäßig. Sicherlich ist es kein Allheilmittel, für mich allerdings meine Methode zum Stressabbau.

Ich liebe es, in Bewegung zu sein. Yoga, Radfahren, Wandern, Klettern, Golfen, Schwimmen – alles Möglichkeiten, über die Bewegung in die Entspannung hineinzukommen. Dabei bemerke ich, wie sich mein Gedankenfokus verändert und sich meine Gedanken mehr und mehr ordnen. Vielleicht würden andere diesen Zustand als Flow bezeichnen, für mich ist es Meditation in Bewegung.

Meditation auf den Atem

Unter Stress ist meine Atmung flach und schnell. Sobald ich bewusst die Atmung vertiefe, verringere ich die Aktivität des Sympathikus und steigere den Parasympathikus. Die Atmung eignet sich deshalb für mich ganz wunderbar und sehr effektiv zum Stressabbau. Den Atem habe ich bei mir, insofern ist er das einfachste und praktischste Tool. Dazu setze ich mich einfach irgendwo hin und konzentriere mich auf meine Ein- und Ausatmung und alles, was mit der Atmung zu tun hat: die Körperbewegung, an welchen Stellen ich die Atmung spüre, die Länge der Einatmung, die Länge der Ausatmung, die Pause zwischen den Atemzügen. Ich bemerke meine Gedanken und konzentriere mich wieder auf die Atmung. Mithilfe der Meditation auf den Atem komme ich innerlich zur Ruhe, gleichzeitig entspanne und stärke ich mich. In meinem Artikel Momente der Achtsamkeit habe ich eine Anleitung zur Atemmeditation verfasst, einfach mal ausprobieren.

Inzwischen habe ich verinnerlicht bewusst zu atmen. Einatmen – Ausatmen – immer wieder. Dabei atme ich meist länger aus als ein und spüre sofort eine Entlastung. Denn Aufregen und gleichzeitig tief Ein- und Ausatmen geht nicht. Wenn ich meditiere richte ich mich auf mein Meditationsobjekt, hier der Atem, aus und versuche so lange es geht, den Fokus zu halten. Bemerke ich, dass sich meine Gedanken verselbstständigen, kehre ich wieder zu meinem Objekt zurück – immer und immer wieder. Essenziell ist für mich, dass ich meine Meditationen nicht bewerte. Es gibt keine gute oder schlechte Meditation und es gibt auch nichts zu erreichen. Einfach da sein und die Bewegungen im Geist beobachten.

Meine Ruheräume

Einer meiner Orte ist mein Meditationskissen. Es liegt in einem schönen Raum in unserem Haus auf einer dunkelroten Matte für mich bereit. Auf einem Schränkchen zünde ich mir eine Kerze an, nehme mir den Meditationstext und los geht’s.

Ein anderer Ort ist meine Yogamatte. Sie liegt auch in unserem Raum bereit, so kann ich sie jederzeit nutzen. Für mich ist es wichtig, dass alles bereits vor Ort ist; kein Räumen von Möbeln oder Platz schaffen ist nötig. Meditationskissen und Yogamatte gehen übrigens auch auf Reisen mit. Wenn ich mit dem Camper unterwegs bin, dann mache ich Yoga oder meine Mediation gerne draußen an der frischen Luft.

Ein weiterer Ort ist mein Garten. Da kann ich im wahrsten Sinne des Wortes meine Seele baumeln lassen. Ich schaue den Vögeln und den Insekten zu, höre die Geräusche in der Umgebung und alle meine Gedanken kommen zur Ruhe. Oft entstehen hier die besten Ideen.

Die Natur als solche ist für mich eine einzige Ruheinsel. Das ist meine Tankstelle.

Ablenkungen

Bevor ich anfange zu meditieren, sorge ich dafür, dass mich keiner stört. Das Mobiltelefon ist auf stumm gestellt, die Tüte zu meinem Raum ist geschlossen. Früher bin ich allerdings schon mal von meinen Kindern gestört worden. Dann unterbreche ich kurz und kehre anschließend wieder in meine Meditation zurück. Neben mir liegt meist ein Block und ein Stift. Darauf mache ich mir manchmal eine Notiz, wenn sich ein Gedanke in meinem Geist festsetzt. Es kann sein, dass mir etwas einfällt, was ich nicht vergessen darf. Dann schreibe ich das kurz auf und kann mich wieder weiter konzentrieren.

Was sonst noch hilfreich ist

  • Podcast hören
  • Noise-Reduktion-Kopfhörer aufsetzten
  • Lesen
  • Schreiben
  • Eine Freundin anrufen und ihr mein Leid klagen
  • Humor und über mich selbst lachen können
  • Die Wohnung putzen

Achtsamkeit

Achtsamkeit ist für mich das Mittel, welches meine Methoden zum Stressabbau vereint. Ich werde mir bewusst, was gerade in diesem Moment ist. Bin ich gestresst oder entspannt? Welches Mittel ist gerade jetzt hilfreich? Was kann ich für mich jetzt tun, was ergibt Sinn? Was brauche ich? Welche körperlichen Signale empfange ich gerade? Achtsamkeit ist für mich erst einmal Selbstfürsorge. Sorge ich gut für mich selbst, kann ich auch gut für andere sorgen.

Das ist also mein Werkzeugkasten für einen souveränen Umgang mit Stress. Mal wirkt die eine oder die andere Methode besser. Natürlich gibt es auch bei mir Situationen, in denen ich dem Stress einfach ausgeliefert bin und dementsprechend reagiere. Dann bin ich froh, wenn ich mich selbst an meine Methoden erinnern kann und sie dann auch anwende. 

Welche Strategien oder Methoden verfolgst du? Was sind deine Ruheinseln? Wie gehst du mit stressigen Situationen um?

Liebe Grüße, Birgit

3 Kommentare
  • Pingback:KW33/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
    Posted at 11:52h, 23 August Antworten

    […] Schluss mit Stress: Meine Strategien für einen souveränen Alltag […]

  • Jutta Gründler | BREATHING AYURVEDA
    Posted at 16:21h, 17 August Antworten

    Liebe Birgit,

    deine 7 Strategien, mit Stress souverän umzugehen, finde ich brillant. Hier kann jede Leserin sich genau die für sie richtige Lösung aussuchen und ausprobieren.
    Mich spricht als Atemcoach die Atmung am meisten an – verwundert es? 🤩

    Aber auch Atem-Meditationen und die für mich entspannenden Ruheräume wie mein Sitzplatz am Teich oder mein Meditationsplatz mit kleinem Altar erden mich und bringen mir neue Energie.

    Vielen Dank, dass du an meiner Blogparade „Stress lass nach: Deine Strategien für einen souveränen Alltag“ teilgenommen hast.

    Ganz liebe und atementspannte Grüße, Jutta 🌬️💚

    • Birgit Buchmayer
      Posted at 20:13h, 17 August Antworten

      Liebe Jutta,
      Vielen Dank. Es hat mich gefreut dabei zu sein. Die Atmung ist auch einer meiner Favoriten, weil immer dabei und so stets anwendbar.
      LG Birgit

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