3 Situationen, in denen Yoga weniger empfehlenswert ist

3 Situationen, in denen Yoga weniger empfehlenswert ist

Yoga tut gut und Yoga ist immer noch voll im Trend. Oft wird durch Werbung suggeriert, dass Yoga für jede Frau und jeden Mann geeignet ist. Es gibt inzwischen unendlich viele Yogabücher, das Internet ist voll von Artikeln über Yoga und auf YouTube gibt es noch einmal mehr Yogavideos.

Doch manchmal gibt es auch Situationen oder gute Gründe, einfach mal „Nein“ zu Yoga zu sagen und die vielleicht gebuchte Yogastunde abzusagen.

Auf der anderen Seite kennst du bestimmt auch dein Buch der tausend Ausreden, die dich davon abhalten, zur Yogastunde zu gehen 😉. Da solltest du dein „Nein“ sicher nicht immer ganz so ernst nehmen.

1. Situation: Kein Yoga bei akuten Verletzungen, Schmerzen und Erkrankungen

Yoga kann vieles lindern oder verbessern. Es kann bei Verspannungen helfen, diese zu lösen. Yoga ist dennoch kein Ersatz für eine medizinische oder therapeutische Behandlung. Warte ausreichend lang genug nach Operationen, akuten Schmerzen, wie zum Beispiel bei einem Bandscheibenvorfall oder Hexenschuss. Mache eine Pause nach einer Kiefer-Chirugischen Behandlung. Du bist stark erkältet, niest und hustest? Dann gehe erst wieder zum Yoga, wenn du wieder gesund bist, damit du deine Viren und Bakterien nicht unnötig verteilst.

Nimm dir die Zeit für deine Pause, die du benötigst. Höre auf deinen Körper und dein Bauchgefühl.

Lässt es sich dennoch nicht ohne Yoga aushalten, dann überlege dir ein paar wenige Yin-Yoga-Übungen, die dir guttun.

2. Situation: Yoga ist bei akuten psychiatrischen Erkrankungen weniger empfehlenswert

Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die belegen, dass Yoga auch Depressionen, Angststörungen und Burnout hilfreich ist. Dennoch rate ich dir in einer akuten Krise erst einmal einen Psychiater oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Yoga kann ein Teil deiner Therapie sein oder auch nicht. Bitte kläre mit deinem behandelnden Arzt/Ärztin oder Therapeut/Therapeutin ab, ob Yoga als ergänzende Maßnahme für dich geeignet ist, du noch etwas stabiler werden solltest oder ob es für dich nicht infrage kommt.

3. Situation: Yoga nur „für Andere“ zu mache, empfehle ich dir nicht

Du hast eine beste Freundin oder einen besten Freund. Der oder die erzählt dir jede Woche, wie toll und super Yoga ist und dass du unbedingt mal mitmachen musst. Dann erlaube dir eine Probestunde im Yogastudio und entscheide ehrlich, ob Yoga etwas für dich ist oder nicht.

Yoga machst du nur für dich selbst und nicht für jemand Anderen, bleibe dir also selbst treu. Es ist nicht schlimm, wenn du mit Yoga nicht zurechtkommst. Du wirst etwas Passendes für dich finden.

Es kann auch sein, dass ein Gruppenunterricht nicht dein Fall ist und du dich in der Gruppe unwohl fühlst. Dann kann das auch ein Grund für ein „Nein“ zum Yoga-Gruppenunterricht sein, aber auch ein „Ja“ für Yoga-Einzelstunden.

„Tausend“ Ausreden, um kein Yoga zu machen und warum sie nicht gelten

Manchmal ist es einfach so, dass wir Gründe erfinden, nach einer persönlichen Ausrede suchen oder uns unbewusst in Situationen bringen, um etwas nicht zu tun – in diesem Fall hier, um nicht mit Yoga anzufangen oder an der Yogastunde teilzunehmen. Emotional gaukeln uns diese Gedanken unsere eigene Wahrheit vor. Vielleicht erkennst du dich in einem der Beispiele wieder.

  • Ich bin nicht gelenkig genug: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, heißt es. Erinnere dich doch mal an deine Grundschulzeit und wie lange es gedauert hat, um flüssig schreiben zu können oder das kleine Einmaleins zu rechen. Jeder Anfang ist nicht so einfach; wenn du dran bleibst, wirst du schnell einen Fortschritt verspüren.
  • Die anderen in der Gruppe sind alle besser als ich: Ja! Es gibt immer jemanden, der etwas besser kann als du oder ich. Na und? Du machst Yoga nur für dich, bleibst bei dir und gibst sicherlich dein Bestes.
  • Ich bin zu alt: Nein, niemand ist zu alt für Yoga. Es gibt so viele unterschiedliche Stile und da ist sicherlich für dich auch etwas dabei. Yoga kann auch wunderbar auf und mit einem Stuhl praktiziert werden. Alle Übungen können deinem Körper und deinem Alter angepasst werden.
  • Ich habe keine Zeit: Gerade dann, wenn du denkst, du hast keine Zeit, nimm dir die Zeit. Ein Gefühl von „ich habe keineZeit“ lässt dich in deinem Hamsterrad immer schneller laufen, bis zur völligen Erschöpfung. Halte an, lege eine Pause ein und gehe zu deinem Yogaunterricht. Du wirst erleben, wie du neue Kraft gewinnst.
  • Ich schlafe in der Endentspannung immer ein: Kann es sein, dass du einfach den Schlaf benötigst? Dann erlaube dir die kurze Verschnaufpause, es hat sicher seinen Sinn.
  • Yoga ist nur etwas Frauen: Weit gefehlt! Die Anfänge von Yoga reichen über 3000 Jahre zurück und waren lange nur den Männern vorbehalten. Ein Meister gab die Yogalehren an einen Schüler weiter, der dann selbst zum Meister wurde und die Lehren an seinen Schüler weitergegeben hat. Frauen waren die meiste Zeit ausgeschlossen. Erst als der Yoga im 19. Jahrhundert in den westlichen Ländern praktiziert wurde entwickelten sich daraus verschiedene Strömungen und Schulen für alle Interessierte, also auch für Frauen. Inzwischen gibt es auch reine Männer-Yoga-Angebote.
  • Ich arbeite im Schichtdienst, da verpasse ich die Hälfte vom Kurs: Zahlreiche Yogalehrer:innen bieten vormittags und abends Kurse an. Frage doch einfach mal nach, ob du in Anpassung an deinen Dienst wahlweise am Morgen oder am Abend kommen kannst. Es findet sich sicherlich eine Lösung.

Wie du gelesen hast, gibt es gute Gründe, kein Yoga zu machen, vor allem, wenn du akut erkrankt bist. Alles andere sind mehr oder weniger faule Ausreden. Also überwinde deinen inneren „Schweinehund“ 😉 – wir sehen uns auf der Matte.

Hast du Interesse an Yoga, insbesondere an Einzelunterricht? Dann schau doch mal bei meinem Angebot vorbei.

Liebe Grüße, Birgit

7 Kommentare
  • Angelika Klein
    Posted at 22:16h, 26 Juni Antworten

    Liebe Birgit,

    deinem Artikel kann ich nur zustimmen! Früher dachte ich auch, Yoga sei nur was für Menschen, die sowieso schon gelenkig und sportlich sind – bis ich in meiner Reha in den ersten Yoga-Stunden zwar sehr frustriert war, aber trotzdem dran blieb. Ich spürte, dass ich innerlich zur Ruhe kam und auch nach und nach beweglicher wurde. Mir wurde aber auch klar, dass Yoga in der Gruppe nichts für mich ist (weil ich immer das Gefühl hatte, die anderen sind viel besser als ich) und kaufte mir eine DVD, mit der ich bis heute (meine Reha war 2018) immer noch dreimal pro Woche Yoga mache.

    Herzliche Grüße
    Angelika

  • Pingback:KW24/2024: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society
    Posted at 04:23h, 17 Juni Antworten

    […] 3 Situationen, in denen Yoga weniger empfehlenswert ist […]

  • Jutta Gründler
    Posted at 16:47h, 16 Juni Antworten

    Liebe Birgit,

    mit Begeisterung habe ich deinen Artikel gelesen. Denn er ist für mich ein Plädoyer FÜR Yoga. Ich finde auch, es gibt so viel mehr Gründe, die dafür als dagegen sprechen.
    Und genau – für andere oder weil es gerad in der Szene angesagt ist, ist wirklich kein Grund, mit Yoga (oder was auch immer) zu beginnen.

    Ganz liebe TCS-Grüße, Jutta

  • Heiko Metz
    Posted at 10:55h, 15 Juni Antworten

    Hey Birgit, ein sehr motivierender und positiv herausfordernder Artikel. Danke dafür.
    Ich bin ja Meister im Finden von Ausreden … oft gegen meine eigenen Ziele und den Weg dahin. Da ist es immer wieder gut, mit der Nase drauf gestoßen zu werden: Es gibt echte Gründe und dann gibt es vorgeschobene Gründe, die keine sind. Also los gehts.
    Gruß
    Heiko

    • Birgit Buchmayer
      Posted at 19:22h, 15 Juni Antworten

      Lieber Heiko,
      So sehe ich es auch. Auch ich brauche schon mal einen Tritt in den ….
      LG Birgit

  • Ilka
    Posted at 09:41h, 12 Juni Antworten

    Liebe Birgit,

    vielen Dank für deinen interessanten und informativen Artikel.

    Ich bin sehr begabt darin, faule Gründe zu finden, die ein bisschen in die Situation 1 reingehen, in der man Yoga vermeiden sollte.

    Bei gravierenden gesundheitlichen Problemen sollte man gewiss auf Yoga verzichten. Aber bei Zipperlein, wie ich sie ab und zu mal habe, geht das schon. Was dann allerdings wichtig ist, dass ich vor der Stunde die Yoga-Lehrerin informiere, die mir z.B. bei Schulterproblemen alternative Übungen zeigt.

    Viele Grüße und alles Gute
    Ilka

    • Birgit Buchmayer
      Posted at 10:49h, 12 Juni Antworten

      Liebe Ilka,
      Vielen Dank. Ja, jeder hat so seine Tricks.
      Sollte mal hier und da ein Zipperlein auftreten, ist das sicherlich kein Grund, nicht Yoga zu machen. Informationen zum eigenen Befinden sind für mich als Yogalehrerin wichtig. Da frage ich auch gerne nach und passe Übungen gegebenenfalls an.
      Herzliche Grüße, Birgit

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